Haus WABE (früher Burgholzhof I)

Haus WABE
Das stolze  Bauwerk - vom Killesberg aus gesehen

Was (sch)lange währt - wird gut ....

Fleissig, fleissig
An der Gemeinschaftsterrasse des Hauses WABE wurde mit der Anleitung von Brigitte Thönges ein buntes Mosaik gelegt, um den tristen Betonplatten ein buntes Pendant zu bieten.
Das letzte Steinchen eines Gemeinschaftsmosaik wurde nun im Herbst 2009 gesetzt und die Künstlerinnen sind jetzt am Schlangenkopf angelangt.

Begonnen hat das bunte Treiben vor etwa drei Jahren: alle aktiven Hausbewohner schleppten Fliesen an, zerschlugen sie in tausend Splitter und zauberten aus dem Scherbenhaufen eine Meerlandschaft mit großer Wasser-schlange, Seesternen, Spiegelflächen, Fischen und schillerndem Wasser. Neben dem Spaß am kreativen Gestalten und gemeinschaftlicher Arbeit war dann auch Durchhalten angesagt, denn die Arbeit war körperlich nicht gerade angenehm: zusammengekauert auf dem steinernen Terrassenboden, bei Wind, Sonne und auch mal Kälte...geschafft!
Besonders kreativ und schnell waren die Kinder bei der Sache: unsere neue Großfamilie half hier gut mit und an Ausdauer machte sich besonders Miriam (13 J.) bemerkbar. In den letzten warmen Herbsttagen wurde jedes Wochenende daran gearbeitet und sogar die Verfugung konnte vor der Kälte noch eingebracht werden.

Jetzt wird es stolz allen Besucherinnen und Besuchern des Hauses WABE präsentiert und für die nächsten Kunstprojekte (wie die Gestaltung der gemeinsamen Tiefgarageneinfahrt) werden schon Ideen gesammelt.                                                         Auf dem Foto: Brigitte und Miriam Thönges

 

Neues aus dem WABE-Haus:
Wir sind alle miteinander älter geworden seit unserem Einzug im Jahr 2001. Im Lauf der Zeit haben sich Familien verändert: Familien werden kleiner, wenn aus Kindern junge Erwachsene werden - eine Familie braucht mehr Platz, weil Kinder geboren wurden; sie können ins Nachbarhaus MOSAIK umziehen, wenn es im Sommer fertig ist. Zwei Wohnungen wurden frei und mit viel Bemühungen wieder belegt.
 

August 2007: “Alle unter einem Dach”
Im Frühjahr, fast sechs Jahre nach dem Einzug, hat eine Journalistin des SWR zwei Bewohner nach ihren Erfahrungen mit dem gemeinschaftlichen Leben im WABE-Haus befragt. Hier ist eine Zusammenfassung des Radioreports von Stefanie Meinecke, der im August 2007 gesendet wurde: 

Mehrgenerationenhaus
Alle unter einem Dach
Mehrere Generationen unter einem Dach - in Baden-Württemberg gibt es 20 dieser Wohnprojekte von Jung und Alt. Stefanie Meinecke hat sich für SWR1 Radioreport im "Haus WABE" in Stuttgart-Burgholzhof umgesehen.

Marlies Beitz ist Ende 50, Gymnasiallehrerin im Ruhestand. Eine kleine drahtige Frau mit raspelkurz geschnittenem, grauen Haar. Sie wirkt energisch.Und wahrscheinlich braucht es diese Portion Durchsetzungswillen, wenn man ein Projekt wie die WABE verwirklichen will. Sie ist eine Frau der ersten Stunde. Schon lange vor dem eigentlichen Hausbau war sie 1991 bei der Gründung des Vereines "Wabe" mit dabei.

Die "Wabe" versucht eingefahrene Vorstellung von Wohnen und Leben zu knacken. Die Isolation und Anonymität in Siedlungen und Mietshäusern sollte durchbrochen werden – durch gemeinschaftliches Wohnen. "Ich habe etwas gegen alles, was nach Ghetto riecht. Ob das jetzt ein Ghetto der Jungen ist oder der Alten oder ein Ghetto der Reichen. Ich möchte in jeder Beziehung ein Miteinander", sagt Beitz.

Der Burgholzhof war bis Mitte der 90er Jahre US-Militärgelände. Jetzt entsteht hier eine ganz neue Siedlung, zu der zwei Generationenhäuser gehören. Das dritte Wohnprojekt, das Haus Mosaik, wird voraussichtlich Ende des Jahres gebaut.
Die Wohngenossenschaft pro... betreut derzeit weitere Projekte in Bietigheim-Bissingen, Gerlingen, Schwäbisch Hall, Heidelberg und Dossenheim. Alle Projekte sind noch in der Planungsphase.

Günstiges Grundstück
Der Bau des Stuttgarter Generationenhauses WABE kam nicht in den Genuss von Bundesfördermitteln, aber Stuttgart stellte das Grundstück günstig für das Wohnexperiment zur Verfügung. "Es hat angefangen mit einem Verein , mit Leuten die einfach diese Idee des gemeinschaftlichen Lebens voranbringen wollten", erzählt Beitz. 15 Wohnungen, Gemeinschaftsräume im Untergeschoss und ein hübscher Garten mit Terrasse entstanden so.

Die Wohnungen sind alle behindertengerecht ausgestattet. "Behindertengerecht", sagt Marlies Beitz, "ist zugleich auch kindgerecht". Wo ein Rollstuhl durch die Tür passt, tut sich auch eine Mutter mit Kinderwagen leichter. Rein architektonisch ermöglicht es das Haus, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben zu können

Lebenserfahrung und Wissen der Alten sollten weitergegeben werden an die Jungen, Solidarität und gegenseitige Hilfsbereitschaft den gemeinsam gelebten Alltag prägen. Dem Traumbild eines harmonischen Miteinanders war auch Marlies Beitz erlegen. "Da hatte ich sehr hohe Erwartungen, sicher zu hohe Erwartungen. Was bei mir eingetreten ist, ist vielleicht Desillusionierung - oder besser Ernüchterung", räumt sie ein. Aber: "Ich persönlich hab mich entschieden: Ich will nicht ins betreute Wohnen, ich will Leben um mich. Und zum Leben gehört manchmal eben auch ein Streit."

Streitthema Sauberkeit
Streit zum Beispiel um das Maß an "Sauberkeit", das im Haus in den gemeinschaftlich genutzten Räumen herrschen soll. Immerhin wohnen in den 15 Wohnungen 35 Menschen – große und kleine - zusammen. Da immer den gemeinsamen Nenner zu finden sei gar nicht so leicht, grinst Winfried Zimmermann. Der 41-Jährige ist Musiker und Theatermacher und lebt mit seiner elfjährigen Tochter und seiner Frau im Haus WABE. "Das will gelernt sein, wie gehen wir miteinander um .... also zum Beispiel die Frage der Kehrwoche – die gibt es hier natürlich auch – vielleicht noch ausgeprägter als in den üblichen Mietshäusern."

Immer wieder bekommt das Generationenhaus WABE Besuch von Interessierten. Ganze Besuchsgruppen wälzen sich oft durch das Haus. Deutlich, sagt Zimmermann, werde bei solchen Gruppenbesuchen, dass es vor allem die Älteren seien, die sich für das Konzept Generationenhaus interessieren. Überleben und größer werden kann die Idee des gemeinschaftliche Wohnens und Lebens aber nur, wenn sich auch die Jungen dafür begeistern lassen.

Grundvoraussetzung dafür, meint Zimmermann, sei die Freude am Unterschied: "Für uns war es wichtig, neue Wohnformen, neue Formen des Zusammenlebens ausprobieren, weil ich die für sehr zukunftsträchtig halte, um eben der Selektierung in unserer Gesellschaft entgegen zuwirken."

Autorin: Stefanie Meinecke


mahatmagandhi
Es zogen 15 Familien jeder Grösse und Menschen aller Altersgruppen ein!

einige  der Bewohner 
BHH Gruppe

     Das  Wohnhaus: 

  • 5  Stockwerke
  • 12  Mietwohnungen
  • 3  Eigentumswohnungen
  • Wohnraum  zwischen 40 und 120 m²;
  • Gemeinschaftsräume
  • Werkstatt
  • Fahrradraum

Der  Architekt:

Kurt Kühfuß Dip. Ing. freier Architekt
Ostendstrasse 106, 70188 Stuttgart
Tel: 0711-463898
Fax: 0711-487469
Email: kuehfuss@gmx.de

in Zusammenarbeit mit
pro... Wohngenossenschaft e. G.



Das Wohnhaus von der Straßenseite aus
Das  Wohnhaus, von der Strassenseite aus
 
Ein  Traum wird wahr: Alt und Jung leben, wohnen und
 spielen gemeinsam
Alt und jung spielen zusammen.